Törn 2024

(Fotos: Dietmar Schollähn)

Im Mai 2024 startete ein Törn mit vier Personen an Bord der Nordlicht von Burgtiefe auf Fehmarn in dänische Gewässer. Die erste Überfahrt führte bei zunächst trübem Wetter nach Spodsbjerg auf der Insel Langeland. Später klarte der Himmel auf, gleichzeitig schlief der Wind völlig ein. In Spodsbjerg landen die Fähren von Lolland. Auch Lotsenboote für die Schifffahrt im Großen Belt sind hier stationiert.

Am nächsten Tag brachten uns südliche Winde bis zur kleinen Insel Agersø. Tags darauf segelten wir zur Große-Belt-Brücke. Sie verbindet mit zwei Teilen die Inseln Fünen und Seeland. Der niedrige Westteil ist 6611 Meter lang und hat eine Durchfahrtshöhe von 18 Metern. Der Ostteil ist mit einer Pylonenhöhe von 254 Metern deutlich imposanter, die Durchfahrt ist jedoch nur 65 Meter hoch. Die Länge des Ostteils beträgt 6790 Meter.

Dieser Tag endete in Nyborg mit einem Rundgang durch die Altstadt und zur Burg, die noch restauriert wird.

Durch den Langelandsund, vorbei an Rudkøbing in Richtung Marstal, jedoch vorher abgebogen durch das Mörkedyb: so verlief der nächste Schlag bis nach Aerøskøbing.

Neben der engen Zufahrt zum Hafen hatte sich die "SY Pantagruel" im Schlick festgefahren. Wir konnten ihr Schlepphilfe anbieten und sie wieder in tieferes Wasser ziehen. Sie legte im Fischereihafen an. Wer Lust hat kann im Internet nach der interessanten Geschichte des Bootes suchen.

Die Stadt ist ein Muss für alle, die in die dänische Südsee kommen! Im Sommer ist viel Trubel in dem Städtchen (wie in einem Freilichtmuseum). Jetzt im Mai war eher eine beschauliche Ruhe.

Faaborg war unser nächstes Ziel. Von Aerøskøbing ging es östlich am kleinen Privathafen auf Avernakø vorbei und durch das Grydeløb zur Hafenstadt auf Fünen. Von Weitem war der Glockenturm der abgerissenen St. Nikolai-Kirche auszumachen. Von Handelshafen aus ist die Altstadt mit ihren Geschäften und schönen Gassen schnell zu erreichen. In der Saison findet jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr ein Oldtimertreffen statt. Oft unterhält eine Musikband das Publikum.

Geplant war für die folgende Nacht Ankern in der Dyvig-Bucht. Wegen zu viel Gegenwind und unbeständigem Wetter in der kommenden Nacht entschieden wir uns, nur bis Fynshav auf der Insel Alsen zu segeln. Die Stille im Hafen wurde fahrplanmäßig unterbrochen durch die größeren Fähren von Fünen im nahegelegen Fähranleger. Leider waren die sanitären Einrichtungen zu Beginn der Saison unsauber.

Bei Westwind segelten wir am nächsten Tag Richtung Svendborg. Die schöne Insel Lyø haben wir diesmal ausgelassen und den Besuch für einen späteren Törn aufgehoben. Die Windverhältnisse erlaubten es dafür, den Spinnaker auszupacken und eine ganze Weile mit dem bunten Segel dahinzuziehen. Schließlich erreichten wir die lebendige Hafenstadt Svendborg und konnten zum ersten Mal auf unserer Reise erleben, wie nach uns viele Crews noch einen Liegeplatz suchen mussten. Ein Spaziergang durch die Stadt mit Blick in den Museumshafen endete in einer "Strandbar" auf der Hafeninsel Frederiksø.

Bei Sonnenschein durch den herrlichen Svendborgsund und dann die schon bekannte Strecke vorbei an Rudkøbing. Diesmal aber weiter an Marstal vorüber mit dem trickreichen Fahrwasser vor der dortigen Hafeneinfahrt und bis Bagenkop. Es war Wochenende und dementsprechend der Hafen voll.

Wie auf  Schnüren gezogen segelten am folgenden Tag viele Boote Richtung Kiel und Fehmarn. Wir mussten am Ende doch noch einmal motoren, da der Wind von Osten genau durch die Fehmarnsund-Brücke blies. In den vergangenen 10 Tagen haben wir 253 sm zurückgelegt.

In Erinnerung bleibt ein ein überwiegend sonniger aber kühler Törn mit unvergleichlichen Farbspielen am abendlichen Himmel.