Geschichte

Geschichte

Die Gemeinschaft zur Förderung des Seesegelns Hagen wurde am 20.09.1971 gegründet.

Henner Heinbach führte damals die Yachtschule Harkortsee und Walter Lex war dort Segellehrer. Bei beiden entstand der Wunsch, die Ausbildung nicht nur für Jollen sondern auch für seegängige Schiffe durchzuführen und dies in Form eines Vereins zu bewerkstelligen. Die Idee wurde durch 7 Gründungsmitglieder in die Tat umgesetzt und mit einer eigenen Hochseeyacht wurden Fahrten durchgeführt und die Ausbildung sowie die Prüfung absolviert.

Als erstes Schiff wurde eine Suncoast 44 direkt bei der Werft in Holland angeschafft und als "Westfalen" getauft.

Der praktische Start der GFS-Hagen geschah mit der Überführung der "Westfalen" vom Ijsselmeer nach Fehmarn vom 28.04. bis 03.05.1972.

Durch die ersten Segeltörns, die mündliche Werbung und Verbreitung der Reiseschilderungen von Schiffsführern, Mitseglern und Mitgliedern der GFS-Hagen stieg die Zahl der Mitglieder ständig. Durch Schulungen und Segelkurse wuchs sie bis auf 64.

Durch die große Zahl der Mitglieder konnten die Wünsche nach Törns nicht immer zufriedenstellend erfüllt werden. Im September 1976 wurde daher eine zweite Yacht, eine Sortilege angeschafft und auf den Namen "Meltemi" getauft. Nach nur einer Segelsaison stellte sich heraus, dass das Boot beim Vorbesitzer nach einem Brand auf Grund gelaufen war. Dies war beim Kauf verschwiegen worden. Also wurde der Kauf rückgängig gemacht.

Auf der "Boot" in Düsseldorf fand man eine von Yachtbau Genzel in Hagen gebaute Phantom 38. Sie wurde gekauft und am 29.03.1978 auf den Namen "Meltemi II" getauft. Beide Schiffe waren ab 1979 den Winter über in Burgstaaken im Winterlager.

Die folgenden Jahre waren erfüllt von vielen schönen Segeltörns in fast alle Gebiete der Ostsee. Es ging von Fehmarn ins Kattegat, Skagerrak bis hinauf nach Norwegen, Schweden und Finnland.

Aber es gab auch Rückschläge: 1972 musste die "Westfalen" nach einem Kabelbrand nach Burgtiefe geschleppt werden. 1973 erlitt die Yacht einen Getriebeschaden. Dieser war einige Tage später nach einem Ankerbruch die eigentliche Ursache für die Strandung vor Burgtiefe. Der Seenotrettungskreuzer "Hamburg" schleppte das Schiff wieder frei und Dank der robusten Bauweise war eine Reparatur nicht nötig.

1974 fand mit 1.131 sm die bis dahin längste Einzelreise statt. Über Helgoland, Thyborøn ging es nach Südnorwegen und über Smögen, Anholt und Kopenhagen nach Burgtiefe zurück.

Die "Westfalen" wurde am 24.02.1988 verkauft und am 19.06.1988 in Scheveningen an eine Eignergemeinschaft aus Bonn übergeben.

Da die Nachfrage nach Segeltörns mit nur einem Schiff nicht gedeckt werden konnte und eine Mitgliederbefragung eine ausreichende Auslastung von zwei Booten über die nächsten Jahre ergab, wurde noch im Jahr 1998 beschlossen, eine weitere Yacht zu kaufen. Die Wahl fiel auf eine Najad 360. Durch ein Mitgliederdarlehen wurde die Kaufsumme aufgebracht. Das Schiff wurde auf den Namen "Nordlicht" getauft und führte in der gleichen Saison seine erste Fahrt unter der Flagge der GFS-Hagen durch.

Im Mai 1999 starteten beide Vereinsschiffe zu einem Paralleltörn von Fehmarn durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Cuxhaven. Dort konnte die Revierzentrale im Radarturm besichtigt werden. Anschließend ging es weiter über Helgoland, Hörnum auf  Sylt, Esbjerg und entlang der jütländischen Küste bis Tyborön. Nach der Passage durch dem Limfjord erfolgte in Aalborg ein Crewwechsel. Die neue Crew brachte das Schiff durch die dänischen Gewässer nach Fehmarn zurück.

In der Folge wurden neben den Einzeltörns in jedem Jahr auch mindestens ein Doppeltörn durchgeführt. Dabei ist der besondere Spaß, dass man sich untereinander ein bisschen anstachelt und versucht, das eigene Schiff so zu trimmen, dass es schneller als das andere ist.

 

Die "Meltemi II" geriet am 30.07.2012 auf der Fahrt vom Falsterbokanal entlang der schwedischen Südküste Richtung Trelleborg vor Stavstensudde in ein Gebiet mit großen Steinen. Es gelang weder aus eigener Kraft noch mit Hilfe der herbeigerufenen Rettungsdienste das Schiff von den Steinen zu ziehen. Die Seenotretter entschieden daraufhin, die beiden an Bord befindlichen Personen per Jetski an Land zu fahren. Erst nach rund einer Woche gelang es mit einem flachgehenden Prahm das nötige Equipment an die "Meltemi II" heran zu bringen und das Boot zu bergen. Wind und Wellen hatten das ihrige getan: Die Segelyacht war ein Totalschaden. Zum Glück haben die Crewmitglieder außer dem Verlust vieler persönlicher Habe keine körperlichen Schäden davongetragen.

Seegebiet vor Stavstensudde

Am 25.01.2013 wurde als Ersatz für die "Meltemi II" ein Kaufvertrag über eine eine Najad 361 in Großenbrode abgeschlossen. Das Schiff wurde am 19.04.2013 übernommen, nach Burgtiefe gesegelt und am 20.04.2013 auf den Namen "Nordstern" getauft.

Schiffstaufe der Nordstern

Die Gemeinschaft zur Förderung des Seesegelns Hagen e. V. bestand im Jahr 2021 50 Jahre.